Mauereidechse

Podarcis muralis (Laurenti, 1768)

Systematische Klassifikation

Reptilia → Squamata → Lacertidae → Podarcis → Podarcis muralis

Lokale Bezeichnungen

Sgrigua

Beschreibung

Die Mauereidechse ( Podarcis muralis ) zeichnet sich durch einen relativ schlanken und abgeflachten Körperbau aus – eine perfekte Anpassung, um sich geschickt zwischen Spalten und auf senkrechten Flächen zu bewegen.

Ausgewachsene Tiere erreichen normalerweise eine Länge von 15 cm, während die größten Exemplare einschließlich des langen Schwanzes, der oft doppelt so lang wie der Körper ist, über 20 cm hinauswachsen können.

Die Färbung des Rückens ist äußerst variabel: Sie reicht von Grau bis Braun, manchmal mit grünen Schattierungen, und zeigt eine Vielzahl dunkler Streifen und Netzzeichnungen, die jedes Individuum unverwechselbar machen.

Bei Männchen wird der Kopf proportional größer und die Färbung intensiver, mitunter mit rötlichen oder orangen Tönen, besonders während der Fortpflanzungszeit.

Die Bauchseite ist fast immer weißlich oder gelblich mit verstreuten dunklen Flecken, was zur Tarnung im Licht- und Schattenspiel der Umgebung beiträgt.

In den warmen Monaten sind sie sehr aktiv; im Frühling kann man die Männchen oft dabei beobachten, wie sie – durch Körperhaltungen und Bewegungen – um die besten Reviere und Weibchen konkurrieren.

Verbreitung

Diese Art ist einer der am weitesten verbreiteten Saurier in Westligurien und der Provinz Savona und kommt vom Meeresspiegel bis etwa 1 400 m Höhe vor, etwa an den Hängen des Monte Beigua.

Sie besiedelt auch die Inseln Gallinara und Bergeggi.

Innerhalb ihres Verbreitungsgebiets zeigt die Mauereidechse eine große ökologische Flexibilität und passt sich sogar an urbane und vom Menschen beeinflusste Lebensräume an.

Lebensraum

Die Mauereidechse bevorzugt steinige und sonnige Lebensräume: Trockenmauern, Felsen, Geröllhalden, Waldränder und Straßenränder, doch ist sie nicht selten auch auf Wiesen, an den Wänden von landwirtschaftlichen Gebäuden oder sogar in Stadtzentren zu finden.

Die Wahl des Lebensraums scheint von der Verfügbarkeit sicherer Verstecke und geeigneter Flächen zur Thermoregulation abzuhängen, die sich oft mit Lichtungen abwechseln, auf denen sich die Eidechse während ihrer Hauptaktivitätszeiten sonnen kann.

Verhaltensweisen

Diese Eidechse ist typischerweise tagaktiv und zeigt bemerkenswerte Anpassungsfähigkeit in ihrem Jahreszyklus: Die Winterruhe dauert in der Regel von November bis März, doch in wärmeren oder geschützten Gebieten kann man auch im Winter aktive Tiere beobachten.

Nach der Überwinterung beginnt die Fortpflanzungszeit, die sich über einen Großteil des Frühlings bis in den Frühsommer erstreckt.

Die Weibchen legen 1 bis 3 Gelege pro Jahr mit jeweils 5–10 Eiern, die nach etwa 2–3 Monaten schlüpfen.

Die Jungtiere sind von Geburt an selbstständig und erreichen die Geschlechtsreife nach etwa zwei Jahren.

An sonnigen Tagen ist die Art unermüdlich in ihrer Thermoregulation und sucht gezielt warme Plätze auf, von denen sie bei Gefahr blitzschnell verschwinden kann.

Nahrung

Die Mauereidechse ist im Wesentlichen insektenfressend und ernährt sich von einer Vielzahl kleiner Wirbelloser: Insekten, Spinnentiere und andere Gliederfüßer, die sie mit schnellen Vorstößen in der Vegetation oder auf den warmen Steinen von Mauern erbeutet.

Gefährdungen

Zahlreiche Fressfeinde bedrohen die Mauereidechse, darunter Schlangen ( Hierophis viridiflavus , Coronella austriaca , Natrix helvetica , Malpolon monspessulanus ), Vögel sowie kleine bis mittelgroße Säugetiere wie der Igel (Erinaceus europaeus) und das Mauswiesel (Mustela nivalis).

Trotz ihrer Beweglichkeit und Schnelligkeit kann der Fortbestand der Art durch Lebensraumzersplitterung infolge von Urbanisierung und Straßenverkehr beeinträchtigt werden.

Besonderheiten

Wie viele Eidechsen besitzt die Mauereidechse die außergewöhnliche Fähigkeit zur Schwanzautotomie: In Gefahrensituationen kann sie freiwillig die Schwanzspitze abwerfen, um den Angreifer abzulenken und wertvolle Zeit zur Flucht zu gewinnen.

Der Schwanz wächst über mehrere Monate nach, ist jedoch meist kürzer und anders gefärbt als das Original.

Danksagungen

📝 Fabio Rambaudi, Matteo Graglia, Luca Lamagni
📷Carmelo Batti
🙏 Acknowledgements